Montag, 13. Juni 2011

Herzbeben.

Und ich wünschte, ich hätte mehr Mut.
       Ich wünschte, ich hätte mehr Kraft.
       Ich wünschte, ich hätte mehr Stolz.
            Wünschte, ich hätte mehr Wissen.
            Wünschte, ich würde mehr wissen.
Über das, was mein Herz mir sagt.


Die Musik erfüllt mich, erfüllt mein Herz, meine Seele.
Tränen füllen meine Augen, finden keinen Weg hinaus.
Kein Schluchzen, nur der Kloß in meinem Hals.
Es wird nicht vergehen.
Was passiert?
Ich verstehe es nicht.

Wir waren uns so nah, die Herzen schlugen rhythmisch gleich.
Unsere Lippen fanden sich auch in dunkelsten Momenten.
Die Augen ließen wir nur selten voneinander,
doch blicktest du mich an?
Wen sahst du dort neben dir liegen?
Schlug dein Herz so schnell, weil ich dich berührte?
Oder waren es die Gedanken an jemand anderen?
Küsstest du meine Lippen,
küsstest du mich?

Wo ist die Liebe, die ich fühlte?
Nur noch Schmerz in mir, mein Herz ein dunkles Loch.
Du hast es dir genommen und gelassen hast du mir nichts.
Diese Tränen, einst salzig schmeckend, tragen nun die Hoffnung fort.
Was bleibt ist die Erinnerung an das, was einst war.
Was bleibt ist die Erinnerung an das, was wir einst waren.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Jean-Baptiste Maunier.

'Tu den Schritt und wirf einmal alles weg, so wirst du plötzlich die Welt 




wieder mit hundert schönen Dingen auf dich warten sehen.' 

Hermann Hesse aus: "Roßhalde"



Ein wirklich tolles Zitat, das genau das aussagt, was jeder einmal gedacht hat. Einmal alles wegwerfen und neu beginnen! Und hat man nichts mehr, konzentriert man sich auch viel mehr auf die wesentlichen Dinge des Lebens. Die Dingen, die einen alleine glücklich machen können. 


www.zitate.net
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Außerdem wollte ich euch aufmerksam machen auf:




Jean-Baptiste Maunier





Jean-Baptiste Maunier (* 22. Dezember 1990 in Brignoles/Var) ist ein französischer Sänger und Schauspieler. 

Jean-Baptiste Maunier besuchte eine katholische Privatschule in Lyon, wo er im überregional bekannten Schulchor Les Petits Chanteurs de Saint-Marc bis 2004 Solist war. Der Durchbruch als Schauspieler gelang ihm 2003: Im Chorcasting für den Film Die Kinder des Monsieur Mathieu von Christophe Barratier wurde er nicht nur als Sänger, sondern auch als Schauspieler für die jugendliche Hauptrolle des Films, Pierre Morhange, verpflichtet. Jean-Baptiste sang auch mit der jungen französischen Sängerin Clémence zusammen (Concerto pour deux voix) und trat als Sänger in Theaterstücken und Ähnlichem auf. Jean-Baptiste Maunier drehte den Film Hellphone von James Huth. In einem Interview dazu sagte er, das Singen verfolge er nicht weiter, aber er spiele nun Schlagzeug. Im Oktober 2006 stand er gemeinsam mit Gérard Jugnot für den Film L'Auberge Rouge vor der Kamera. Sein eher verschlossenes, widerspenstiges Image aus dem Film Die Kinder des Monsieur Mathieu möchte er loswerden („Je veux casser mon image des Choristes“).




Dienstag, 7. Juni 2011

Empfehlung.

Mirjam Müntefering - Wenn es dunkel ist, gibt es uns nicht






Dieses Buch ist wirklich fantastisch und zeigt das Leben vierer Frauen, wie es wirklich sein könnte. Keine Beschönigungen, sondern der knallharte Alltag mit all seinen Macken. Gefühle, die wechseln. Traurigkeit, Freude, verflossene Lieben - Vier Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch trotzdem verbunden sind.

"Ein Roman, der die Alltäglichkeiten der Liebe als Schlachtfeld zeigt, auf dem nur gewinnen kann, wer mit sich selbst eins ist." (Klappentext-Zitat)

Hier eine kleine Leseprobe:


Seite 100 - 101

Ein Tropfen an der Scheibe. Fanni wartet. Bis er sich noch ein bisschen dicker saugt. schwerer wird, hinabfließt am Glas. April, April, der macht, was er will. Omas Stimme bei jedem Sinnspruch, jeder Bauernweisheit. Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Pflücke die Rose, solange sie blüht. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Was lange währt, wird endlich gut.
Lange. Währt.
Fensterputzen bei diesem Wetter wäre eine echte Dummheit. Fenster anschauen. Glas anschauen. Regentropfen anschauen. Ja, das geht. Und warten. Fanni wartet. Eigentlich weiß sie nicht einmal ganz genau, seit wann.
Am Anfang war es noch etwas anders. Ganz aufgegangen in ihrem Job. Das Reisen hatte Vergnügen gemacht. Das Ungewöhnliche sehen dürfen. Das Schöne und Erschreckende festhalten. All das Fremde. Hin und wieder nachdenken, überdenken, wie es war mit Nicole. Ihre Ex, mit dem Tick für Echsen. Darüber hatten sie immer Witze gemacht, kurz nach der Trennung. Zögerliches, aber gemeinsames Lachen über die schlichte Tatsache, dass sie nun nicht mehr zusammengehörten, nach sechs Jahren.
Das Leben hatte aus Bildern bestanden, aus Reisen, aus Sprachen, aus dem Aufbügeln vorn Arbeitsblusen, die allen immer so elegant erscheinen. Meist gesehene, meist geliebte Gesichter waren Madita, Greta und Jo. Natürlich. 
Warten war etwas gewesen, das sie an der Bushaltestelle tat, im Bahnhof, am Flughafen, in Restaurants. Manchmal in einem fremden Hotelzimmer, bei Regen. Und das war auch schon das langwierigste Warten, das sie kannte. Jeder Bus, jeder Zug, jeder Flieger kam, das Essen auch. Und sogar die Sonne. Nach einer Weile ganz sicher. 
Nie hatte sie über Warten nachgedacht. Tat es einfach. 
Wieder ein Tropfen an genau der gleichen Stelle. Hunderte natürlich. Tausende. Aber an genau der gleichen Stelle. Fanni ist sich sicher. 
Am Anfang war es noch anders gewesen. Elisabeth tauchte auf wie eine Rakete am Nachthimmel. Richtete sich gen Boden und steckte alles in Fannis Umkreis in Brand. 
Vollkommener Unsinn, sich Hoffnungen zu machen. Eine Frau in einer langjährigen Beziehung. Noch dazu hetero. Noch dazu die schönste, die es auf dieser Erde gibt. Nein, Fanni kannte keine Hoffnung am Anfang, trotz des Lichterlohs um sie her. 
Wann also fing es an?
Mit dem ersten Brief? Oder dem zweiten? Mit einem Blick aus dem Hellblau. Der Verwunderung, wie schön ein blasshäutiges Gesicht sein kann, wie klar. 
Nicht mehr zu erinnern der Tag, die Stunde, der Augenblick. Als Fanni zu warten begann.
Selbstverständlich wusste sie immer, dass es ihn gab. Elisabeth erwähnt ihn selten. Aber sie trägt seinen Ring an der einen Hand und hat an manchen Abenden keine Zeit für Verabredungen , ist am Telefon kurz angebunden. 
Sein Name stand nicht ein einziges Mal in ihren Briefen, die flutwellenartig über Fanni schwemmten. Auf Briefe brauchte Fanni nie zu warten. Aber.
Fanni wartet.
Schon eine ganze Weile. Zu lange, sagt Madita immer. Weil sie selbst so lang gewartet hat. Fanni teilt die Meinung, dass zu langes Warten das letzte Fünkchen Chance auf eine Erfüllung zerbröselt. Zu langes Warten bedeutet, dass am Ende nichts mehr möglich ist. Wie bei Madita und Julia. 
Die Sache ist nur die, dass Fanni keine Ahnung hat, wie sie damit aufhören kann. Mit dem Warten. Auf Elisabeth.